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Diagnose für Kälteurtikaria

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Diagnose für Kälteurtikaria

Diagnose für Kälteurtikaria
Temperatureinleitung am Patientenunterarm
Kontaktfläche des Aluminiumzylinders im Temperaturapplikator
Diagnose für Kälteurtikaria

Temperaturbedingte Nesselsucht
"Diagnose von Kälteurtikaria mittels vierer Temperaturapplikatoren"

M. Arens, R. Paulat, B. Conrad, B. Höppe

In Zusammenarbeit mit Dr. M. Magerl, PD Dr. M. Maurer
(Klinik für Dermatologie, Venero­logie und Allergologie CCM)

Urtikaria (Nesselsucht) ist eine der häufigsten Hauterkrankungen, die in akute und chronische Urtikaria eingeteilt werden kann. Von einer chronischen Urtikaria spricht man, wenn die Erkrankung länger als 6 Wochen anhält. Das Auftreten einer chronischen Urtikaria kann durch verschiedene Umweltreize ausgelöst werden, unter anderem durch Wärme und Kälte. Bemerkbar macht sich die Urtikaria durch plötzliches Auftreten von juckenden Quaddeln am ganzen Körper oder nur an einem Teil des Körpers. Die Quaddeln entstehen durch die Aktivierung eines speziellen Zelltyps, der Mastzelle. Die Mastzellen lösen, mit Hilfe von dem von ihnen produzierten Histamin, Entzündungen aus. Das Histamin lässt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Gewebe dringen.

Zur Diagnose einer Kälteurtikaria wurde ein Gerät entwickelt, mit dem es möglich ist, Hautareale mit verschiedenen Temperaturen zu stimulieren. Die einzustellenden Temperaturen sollten zwischen 4°C und 45°C liegen.

Zur Erzeugung der Temperatur wurde ein Peltierelement eingesetzt. Ein Peltierelement besteht aus zwei keramischen Platten, zwischen denen abwechselnd viele kleine Quader aus p- und n-dotiertem Halb­leiter­material eingelötet sind, von denen immer zwei unterschiedlich dotierte Quader miteinander verbunden sind. Dadurch entsteht eine Serien­schaltung aller Halbleiter. Abhängig von der zugefügten Stromstärke und Stromrichtung kühlt sich eine Platte ab, während die andere sich erwärmt. Der Strom pumpt Wärme von einer Seite auf die andere und erzeugt eine Temperaturdifferenz zwischen den Platten. Ein Peltierelement kann nur eine bestimmte Temperaturdifferenz zwischen den Keramikplatten erreichen. Je "kälter" die warme Seite bleibt, desto tiefere Temperaturen kann die kalte Seite erreichen.

Für die Temperaturregelung wurde ein PID-Regler der Firma Jumo verwendet. Die optimierte Regelung lässt die gewünschte Temperatur des Temperaturapplikators in weniger als 2 Minuten erreichen. Bei der Kon­struktion des Temperaturapplikators musste nicht nur die Handlichkeit, sondern auch die nötige und sehr wichtige Kühlung des Peltierelementes berücksichtigt werden. Die Übertragung der Temperatur von dem Peltierelement zur Haut geschieht über einen Aluminiumzylinder, der an der Hautkontaktfläche einen Durchmesser von 30mm hat. Da sich der Wärme-/Kälteaustausch über den Aluminiumzylinder in beide Richtungen vollzieht, wirkt sich die Körperwärme auch auf das Peltierelement aus. Damit sich nur die Körperwärme der Kontaktstelle des Aluminiumzylinders auf das Peltierelement auswirkt, ist am Boden des Anwendungsteils geschäumtes PVC eingearbeitet. Dieses PVC hat die Eigenschaft, wärme­isolierend zu wirken.