
Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin
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Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin





Auf den Zahn gefühlt
"Die künstliche Mundhöhle"
In Zusammenarbeit mit PD Dr. R. Seemann, K. Dierke (Zentrum f. Zahnmedizin, CVK)
Ein Forschungsprojekt im Zentrum für Zahnmedizin am Campus Virchow beschäftigt sich mit der Zahnkaries. Um Einflüsse, die zu Karies führen können, im Labor zu untersuchen, wurde eine künstliche Mündhöhle entwickelt, in der naturnahe Bedingungen für Langzeitversuche simuliert werden können.
Sie besteht aus einer Kammer, einem eigens entwickelten Computer-Programm und einer zugehörigen Steckerleiste. Die Kammerwand und der Deckel bestehen aus Makrolon. Im Unterteil der Kammer ist eine Kupferrohrschlange untergebracht, durch die ca. 40°C warmes Wasser strömt, um die künstliche Mundhöhle auf Körpertemperatur (37°C) zu halten. Die Bauteile im Unterteil sind mit einem Gießharz versiegelt, so dass die Kammer leicht gereinigt und desinfiziert werden kann. Dadurch sind alle den chemischen Einwirkungen ausgesetzten Bauteile sehr gut gegen Korrosion geschützt.
Die Zahnproben selbst sind auf einem Rad kreisförmig angeordnet und rotieren motorisch angetrieben. Der an einem Scharnier angebrachte Deckel kann für Bestückung oder Entnahme zurückgeklappt werden und ermöglicht so den leichten Zugriff auf das Innenleben. Um die Zuverlässigkeit der Einrichtung zu gewährleisten, ist der Motor mit dem zugehörigen Getriebe im Deckel untergebracht und bleibt so außerhalb des Einflussbereiches der Flüssigkeiten.
Die Übertragung der Antriebskraft erfolgt durch eine Magnetkupplung. Sie besteht aus jeweils zwei Paaren von Stabmagneten, die gekapselt in Kunststoffzylindern untergebracht sind. Bei zugeklapptem Deckel wird mittels Magnetkraft eine Kopplung hergestellt, wobei durch die Anordnung der Magnete die definierte Position des Rades im Unterteil wiederhergestellt wird. Die Genauigkeit ist ausreichend um Zahnproben gezielt auf bestimmte Positionen z.B. unterhalb der Tropfdüsen zu positionieren.
Im Deckel der Kammer befinden sich Luer-Lock-konnektierbare Durchlässe. Mittels entsprechender Pumpen kann man verschiedene Flüssigkeiten auf die Zahnproben tropfen lassen. Diese werden über eine Steckerleiste mit elektrischer Energie versorgt. Bis zu 10 Pumpen für unterschiedliche Medien sind anschließbar.